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Donnerstag, 8. Mai 2025
Die Kastration
Eine wichtige Entscheidung für die Gesundheit Ihres Tieres
Die Kastration bei Haustieren gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in der Veterinärmedizin – und das aus gutem Grund. Neben der Vermeidung ungewollter Nachkommen bietet dieser Eingriff zahlreiche gesundheitliche Vorteile für Ihr Tier. Als erfahrene Tierärzte beobachten wir in unserer Praxis immer wieder, wie die Kastration bei Hund und Katze zu einer verbesserten Lebensqualität und längeren Lebensdauer beiträgt.
Bei weiblichen Tieren bedeutet die gynäkologische Operation in erster Linie die Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie) oder der Eierstöcke und der Gebärmutter (Ovariohysterektomie). Dr. Birgit Schepp Schöne erklärt: "Besonders bei Katzen ist eine frühzeitige Kastration empfehlenswert. Studien belegen, dass Kätzinnen, die vor der ersten Rolligkeit kastriert werden, ein um bis zu 91% reduziertes Risiko für Mammakarzinome aufweisen – die häufigste Tumorart bei weiblichen Katzen."
Auch bei Hündinnen senkt die Kastration bei weiblichen Hunden das Risiko für verschiedene Erkrankungen erheblich. Neben Mammatumoren, deren Risiko sich mit jeder Läufigkeit erhöht, werden auch lebensbedrohliche Gebärmutterentzündungen (Pyometra) vollständig verhindert. "Eine Pyometra ist ein absoluter Notfall, der unbehandelt tödlich enden kann und häufig bei älteren, unkastrierten Hündinnen auftritt", warnt Dr. Theo Schöne.
Bei männlichen Tieren werden im Rahmen der Kastration die Hoden entfernt. Dies führt zu einer Reduzierung des Testosteronspiegels und damit zu einer Verringerung des hormonell bedingten Verhaltens bei Rüden und Katern. Rüden zeigen weniger Markierverhalten, weniger Aggressivität gegenüber Artgenossen und ein geringeres Ausreißrisiko. Zudem werden Prostataerkrankungen und Hodentumore, die bei älteren unkastrierten Rüden häufig auftreten, durch eine frühzeitige Kastration verhindert.
Der optimale Zeitpunkt für die Kastration variiert je nach Tierart, Rasse und individuellen Faktoren. Während Katzen bereits ab einem Alter von 4-6 Monaten kastriert werden können, wird bei Hunden, insbesondere bei großen Rassen, oft empfohlen, die Geschlechtsreife abzuwarten, um eine gesunde Skelettentwicklung zu gewährleisten. In unserer Praxis beraten wir Sie individuell, wann der beste Zeitpunkt für Ihr Tier ist.
Der Kastrationseingriff
Modernste Methoden für maximale Sicherheit
Die tierärztliche Kastration ist dank moderner Medizintechnik und Anästhesieverfahren heute ein Routineeingriff mit minimalen Risiken. In unserer Praxis legen wir höchsten Wert auf Sicherheit und Wohlbefinden Ihrer Tiere vor, während und nach der Operation. Dr. Lutz Schöne betont: "Mit unseren schonenden Narkoseverfahren und präzisen Operationstechniken können wir auch bei älteren Tieren oder Risikopatienten sichere gynäkologische Eingriffe bei Haustieren durchführen."
Vor jeder Kastration von Hund oder Katze erfolgt eine gründliche Untersuchung inklusive Blutbild, um eventuelle Risikofaktoren zu erkennen. Während der Operation wird Ihr Tier konstant überwacht – Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Blutdruck und Körpertemperatur werden kontinuierlich kontrolliert. Unsere moderne Inhalationsnarkose ermöglicht eine präzise Steuerung der Narkosetiefe und eine schnelle Aufwachphase.
Die eigentliche Operation dauert bei komplikationslosem Verlauf bei Katzen etwa 15-30 Minuten, bei Hunden je nach Größe und Geschlecht zwischen 30 und 60 Minuten. Wir verwenden modernste Nahtmaterialien und -techniken, die eine schnelle Wundheilung fördern und das Risiko postoperativer Komplikationen minimieren. "Dank unserer schonenden Operationsmethoden können wir die Heilungszeit deutlich verkürzen. Die meisten Patienten erholen sich erstaunlich schnell und zeigen bereits am Tag nach der Haustier-Kastration wieder nahezu normales Verhalten", erklärt Dr. Birgit Schepp Schöne.
Besonders wichtig ist uns eine umfassende Nachsorge nach der Kastration. Wir versorgen Ihr Tier mit allen notwendigen Medikamenten zur Schmerzlinderung und informieren Sie ausführlich über die richtige Pflege zuhause. In den meisten Fällen sind die Fäden nach etwa 10 Tagen zu entfernen, was in unserer Praxis kostenlos durchgeführt wird. Bei auffälligen Veränderungen der Operationswunde stehen wir selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.
Ein weiterer Aspekt, den wir mit unseren Patientenbesitzern besprechen, ist die mögliche Gewichtszunahme nach der Kastration. Durch die hormonelle Umstellung sinkt der Energiebedarf um etwa 20-30%. Wir beraten Sie gerne zur angepassten Ernährung und entwickeln gemeinsam einen individuellen Fütterungsplan für Ihr kastriertes Tier, um Übergewicht vorzubeugen.
Viele Besitzer haben Bedenken bezüglich Persönlichkeitsveränderungen durch die Kastration. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten Tiere ihr grundlegendes Wesen beibehalten. Was sich ändert, sind primär die hormonell gesteuerten Verhaltensweisen wie Markieren, Streunen oder aggressives Territorialverhalten – Veränderungen, die von den meisten Besitzern als positiv empfunden werden.